Zu einer Schadenersatzzahlung im mittleren vierstelligen Bereich kam es nun im Fall eines Baumfrevels. Der rund 30 Jahre alte Ahorn auf dem Gelände des Wasserburger Gymnasiums war vor zwei Jahren in Folge einer mutwilligen Beschädigung abgestorben und musste gefällt werden. Das Landratsamt Rosenheim stellte daraufhin bei der Polizeiinspektion Wasserburg am Inn Strafanzeige gegen Unbekannt. Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen verhärtete sich der Verdacht auf einen Bürger aus Wasserburg und die errechneten Schadensersatzansprüche wurden durch den Täter beglichen.

„Solche mutwilligen Zerstörungen sind nicht zu dulden“, so Roman Pröll, Gartenfachberater am Landratsamt Rosenheim. „Wer Bäume vorsätzlich zerstört, muss zur Rechenschaft gezogen werden. Wir sollten uns immer vor Augen führen, wer hier eigentlich auf wen angewiesen ist. Wir sollten um jeden gesunden Baum dankbar sein“.

Auf die Bedeutung von Bäumen und Wäldern für den Mensch und das Klima macht auch der internationale Tag des Baumes jährlich aufmerksam. Bereits beim ersten deutschen Tag des Baumes, am 25. April 1952, pflanzte Bundespräsident Theodor Heuss im Bonner Hofgarten einen Ahorn. Unter guten Bedingungen können Bäume aus der Familie des Ahorns zwischen 100 und 200 Jahren alt werden. Im urbanen Raum kommen alte Bäume meist mit den Folgen von Hitze und Trockenheit besser zurecht als Neupflanzungen. Als Schattenspender und durch die damit einhergehende Verdunstung von Wasser leisten besonders alte Bäume einen enorm wichtigen Beitrag für das Klima im städtischen Bereich. Sie sind nicht nur Schattenspender, sondern tragen auch zur Erhaltung der ökologischen Vielfalt bei.

Roman Pröll weiß: „In Folge des Klimawandels haben es junge Bäume mittlerweile auch wesentlich schwerer als noch vor einigen Jahrzehnten. Hitzeperioden, Trockenheit, die Zunahme von extremen Wettereignissen und sonstige Faktoren wie Streusalz oder Bodenverdichtung sind erhebliche Stressfaktoren, die für eine Etablierung eines Baumes am gewählten Standort erschwerend hinzukommen. Bis ein Baum einen nennenswerten Wert für die Natur und die Artenvielfalt hat, vergehen oft Jahrzehnte. Vom winzigen Keimling in der Baumschule bis hin zu einem stattlichen Stadtbaum muss viel Zeit und Geld durch alle Beteiligten investiert werden.“

Baum des Jahres 2024 ist die echte Mehlbeere. Sie gehört mit 10 bis 12 m nicht gerade zu größten Baumarten, eignet sich aber aufgrund ihrer Robustheit und Trockenheitstoleranz besonders für Hausgärten und den städtischen Bereich. Im Rahmen der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) wurde die Mehlbeere in die Liste der Zukunftsbäume Stadt aufgenommen.