Der Landkreis Rosenheim beteiligt sich als Partner oder Träger immer wieder an Projekten. Die Bandbreite der Themen ist vielfältig. Sie umfasst beispielsweise den Naturschutz, Kultur, Jugendarbeit oder Wirtschaftsförderung.
Bachmuschelprojekt

Allgemeine Informationen
Was für Afrika das Nashorn ist, ist in Bayern die Bachmuschel. Obwohl die Art nicht so populär ist, ist sie mindestens genau so selten geworden. Das BayernNetzNatur-Projekt „Bachmuschel in der Murn“ hat sich zum Ziel gesetzt beides zu ändern.
Neben klassischen Maßnahmen zum Artenschutz, vernetzt es Fischerei, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und Naturschutz miteinander. Behörden, Biologen, Ehrenamtliche und Grundstücksbesitzer arbeiten eng zusammen und tragen dazu bei, die Bachmuschel in der Murn zu erhalten und zu fördern.

Zur Bachmuschel
Lebensweise der Bachmuschel
Bachmuscheln leben – fast komplett eingegraben – im Sediment von Fließgewässern. Sie ernähren sich von Schwebstoffen, die sie aus dem Wasser filtern. Bis zu vier Liter Wasser kann eine Muschel dabei in nur einer Stunde klären.
Die „Mini-Filter“ werden etwa acht cm lang und erreichen im Projektgebiet ein Alter von 20 bis 30 Jahren.
Bemerkenswert ist der Fortpflanzungszyklus der Bachmuschel. Die Bachmuschel wird mit etwa 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif. Die Männchen geben die Spermien in der Fortpflanzungszeit (Mitte April bis Mitte August) ins Wasser ab. Die Weibchen nehmen sie über das Atmungswasser auf, sodass die Befruchtung im Muschelinneren stattfinden kann. Nach ca. 3 bis 6 Wochen entwickeln sich Tausende von Muschellarven – sogenannte Glochidien, die vom Weibchen in einem Strahl abgegeben werden. Bachmuschelweibchen können innerhalb der Fortpflanzungszeit mehrmals trächtig werden.
Die Larven müssen nun das Glück haben, von einem Wirtsfisch der Bachmuschel (z. B. Aitel, Nase, Koppe, Elritze, Stichling) innerhalb weniger Tage eingeatmet zu werden. Denn nur festgesetzt in den Kiemen dieser Fischarten können sich die Bachmuschellarven zu Jungmuscheln weiter entwickeln. Die fertigen Jungmuscheln fallen nach ca. 6 bis 8 Wochen von den Wirtsfischen ab. Dabei sind sie immer noch 0,2 mm klein! Die ersten 2 bis 3 Lebensjahre leben die Jungmuscheln vergraben im Substrat. In dieser Zeit wachsen sie bis auf etwa einen Zentimeter heran.
Damit sich aus den Jungmuscheln kräftige erwachsene Muscheln entwickeln können, muss alles stimmen wie unter anderem Wasserqualität, Wassertemperatur (Beschattung), Sedimentkörnung, Sauerstoffversorgung, Nährstoffversorgung. In dieser Phase sind die Muscheln besonders sensibel, da sie sich noch nicht selbst aktiv über größere Entfernungen fortbewegen und leicht zerquetscht werden können. Zudem sind Jungmuscheln empfindlich gegen Feinsedimente, da diese das Lückensystem im Substrat verstopfen, sodass die Tiere „ersticken“. Unter sauerstofffreien Bedingungen entstehen zusätzlich unter anderem auch giftige Stoffe.
Wenn die Temperaturen im Herbst sinken, graben sich die Muscheln teilweise tief im Sediment ein und schützen sich so vor Frost und Kälte.Bildbeschreibung: Es handelt sich um eine Unter-Wasser-Aufnahme. Die etwa 6 cm große Bachmuschel steckt im Gewässerboden. Der Punkt, an dem die beiden Schalenhälften verbunden sind, zeigt dabei nach oben. Die Muschel ist leicht geöffnet, sodass man das kiemenartige Atemorgan der Muschel sieht.
Foto: Benedikt Beck
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Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Downloads:
Alle downloadenTitel Beschreibung Dateigröße Datum herunterladen Bachmuschel Flyer außen 1.75 MB 30.06.2020 herunterladenVorschau Bachmuschel Flyer innen 3.88 MB 30.06.2020 herunterladenVorschau Gewässer ist Leben-Flyer außen 949.49 KB 30.06.2020 herunterladenVorschau Gewässer ist Leben-Flyer innen 971.31 KB 30.06.2020 herunterladenVorschau Seltenheit und Gefährdungsursachen
Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war die Bachmuschel die häufigste Süßwassermuschel in Europa. Vielfach wird berichtet, man habe die Muscheln zu Tausenden aus den Bächen geholt und sie an Schweine verfüttert.
Heute ist das Bild ein anderes: 90% des deutschlandweiten Bestandes ist in den letzten Jahrzehnten verschwunden. Aus diesen Gründen wird die Art in der Roten Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Deutschlands und Bayerns als „vom Aussterben bedroht“ geführt und ihr Lebensraum ist europaweit durch einen Eintrag in Anhang II und IV der FFH-Richtlinie geschützt.
Der Bestand in der Murn wurde 2011 auf 1.000 Tiere geschätzt – eine gesunde Population umfasst jedoch mindestens 10.000 Tiere.
Bayernweit zählen die Gewässerverschmutzung, der Bisam als Fraßfeind der Muschel, naturunverträgliche Gewässerunterhaltungsmaßnahmen sowie der Ausbau und die Veränderung der Gewässerstruktur zu den ausschlaggebenden Gefährdungsursachen. Eine genaue Aussage ist hier jedoch schwierig, da manche Gefährdungsfaktoren die Bachmuschel nur indirekt betreffen.
„Bachmuschelschutz ist Gewässerschutz!“ So formuliert es Dr. Bernhard Gum von der Fischereifachberatung Oberbayern, der lange auch als Leiter der Muschelkoordinationsstelle Bayern an der TU München tätig war. Für eine gesunde Bachmuschelpopulation braucht es einen gesunden Fischbestand. Für diesen wiederum sind u.a. Laichplätze mit grabbarem Untergrund (Kies und Sand), Versteckmöglichkeiten sowie die Durchwanderbarkeit entscheidend. Für gute Versteckmöglichkeiten ist z.B. ein gesunder Ufer-Gehölzsaum geeignet, der auch nur unter bestimmten Bedingungen entsteht.
Für den Schutz, die Erhaltung und die Wiederausbreitung der Bachmuschel ist somit ein kompliziertes Geflecht an Lebensraumbedingungen erforderlich. Ideal für die Bachmuschel sind Gewässer mit abwechslungsreichen Ufern, gering belasteter Gewässerqualität, gesundem Fischbestand, hoher Strukturvielfalt sowie kiesig-sandigem, durchströmtem aber stabilem (wenig Verlagerung) Substrat mit ausreichender Sauerstoffversorgung.
An dieser Stelle zwischen mit Laubbäumen und Sträuchern bewachsenen Ufern wechseln sich Kiesbänke mit überhängenden Wurzeln ab. Hier findet die seltene Muschel Zuflucht.
Foto: Kaja Graßl, Landschaftsarchitektur Niederlöhner
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BayernNetzNatur-Projekt „Bachmuschel in der Murn“
Allgemeines zum BayernNetzNatur-Projekt „Bachmuschel in der Murn“
BayernNetzNatur-Projekte dienen der Erweiterung des landesweiten Biotopverbundes, der Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie und des Programmes „NaturVielfaltBayern“ (Biodiversitätsprogramm Bayern 2030) der Bayerischen Staatsregierung.
So tragen über 400 Projekte in Bayern dazu bei, die Artenvielfalt zu erhalten, Biotope zu vernetzen und die natürlichen Lebensgrundlagen wie das Klima zu schützen. Die Projekte setzen dabei alle auf Kooperation und Freiwilligkeit!
So auch an der Murn: Hier werden seit 2013 gemeinsam mit Anliegern, Fischern und deren Vereinen, Bewirtschaftern, Kommunen und Behörden Maßnahmen zur Erhaltung und zum Schutz der bedrohten Muschelpopulation umgesetzt.
Projektträger ist der Landkreis Rosenheim, vertreten durch das Sachgebiet Naturschutz, Gartenfachberatung.
Das Projektmanagement obliegt dem Partner Landschaftsarchitektur Niederlöhner, Kaja Graßl und Marina Pagel, Schmidzeile 14, 83512 Wasserburg am Inn, Telefon 08071 7266860, E-Mail: mail@la-niederloehner.de.Für Sie zuständig:
Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Informieren und Aufklären
„Was man nicht kennt, kann man nicht schützen“. Frei nach diesem Motto geht das Bachmuschelprojekt gezielt auf Bewirtschafter und Flächeneigentümer zu, halten Vorträge bei diversen Veranstaltungen, führen Kinderexkursionen im Rahmen von Ferienprogrammen durch und bringen auch bei Behörden und Ämtern das Thema Bachmuschel immer wieder auf den Tisch.
Ein Aktionstag auf dem Chiemgauhof Locking, der vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, dem Kreisfischereiverein Wasserburg am Inn und dem Landschaftsarchitekturbüro Niederlöhner organisiert wurde. Marina Pagel erklärt den Zuhörern auf dem Hofgelände den Fortpflanzungszyklus der Muschel.
Bildautor: Landschaftsarchitektur Niederlöhner
Bachmuschelexkursion für Kinder im Rahmen des Ferienprogramms der Projektgemeinden. Ausgestattet mit Kescher und Gummistiefel macht es den Kindern Spaß die Bewohner der Murn zu entdecken.
Foto: Landschaftsarchitektur Niederlöhner
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Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Lebensraumverbesserung: „Hier geht’s mir gut, hier mag ich sein.“
Die Ansprüche der Bachmuschel an einen optimalen Lebensraum sind hoch. Das Bachmuschelprojekt hilft bei der Wiederherstellung. Hierzu gehören die Verbesserung der Wasserqualität durch die Reduzierung der Sediment? und Nährstoffeinträge sowie die Verbesserung der Gewässerstruktur. Dies kann zum Beispiel durch die Anlage von Uferstreifen (extensive Bewirtschaftung, Gehölzstreifen, etc.) erreicht werden. Weiterhin kann der Lebensraum der Muschel durch folgende Maßnahmen optimiert werden: Bisamfang (Fraßfeind der Bachmuschel), Verbesserung der Durchgängigkeit (Rückbau von Wehren, Bau von Fischpässen, etc.) und Verbesserung der Gewässerpflege (Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt, den Kommunen, Wasser-Boden-Verbänden und Gewässerzweckverbänden).
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Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Artenhilfsmaßnahmen: „Datingportal und Geburtshilfe“
Da die Population in der Murn stark geschwächt ist, ist eine Erhaltung ohne Hilfe nicht möglich. Im Rahmen des Projekts wird die Bachmuschel deshalb bei der Fortpflanzung unterstützt, indem gezielt Wirtsfische mit Muschellarven infiziert werden, die Anzahl der Wirtsfische im Gewässer erhöhen und sogar Bachmuscheln nachgezüchtet und ausgesetzt werden. Im Jahr 2018 gelang es dem Projekt gemeinsam mit Fischwirt Egidius Schulz deutschlandweit zum ersten Mal Bachmuscheln zu züchten.
Freiwillige Fischer der örtlichen Vereine, die Fischereifachberatung Oberbayern und die Projektkoordination betäuben jedes Jahr die Wirtsfische der Bachmuschel in der Murn mit Strom, um sie anschließend mit Muschellarven zu infizieren.
Foto: Landschaftsarchitektur Niederlöhner
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Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Koordinieren und Vernetzen: „Wir bringen alle an einen Tisch!“
Wichtig ist es, mit und nicht über Beteiligte zu sprechen. Das Projekt vernetzt Ortskundige mit Fachexperten, Behörden mit Vereinen, Forschung mit Praxis und noch viel mehr. Mehrmals im Jahr treffen sich die Bachmuschelpaten (Ortskundige mit Begeisterung für die Bachmuschel) zum Stammtisch. Jeder ist willkommen neue Ideen zum Schutz der Art einzubringen.
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Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Projektgebiet
Das Projektgebiet umfasst einen Großteil der Murn und ihrer Zuflüsse im nördlichen Landkreis Rosenheim im Regierungsbezirk Oberbayern. Zwischen der Ortschaft Murn und der Mündung in den Inn handelt es sich um ein Gewässer 2. Ordnung (GW 2), der Oberlauf und die Zuflüsse sind Gewässer 3. Ordnung (GW3).
Projektgebiet des BayernNetzNatur-Projekts „Bachmuschel in der Murn“ (roter Rahmen) im nördlichen Landkreis Rosenheim
Foto: Landschaftsarchitektur Niederlöhner © Geobasisdaten Bayerische Vermessungsverwaltung.
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Bislang größte Erfolge des Projekts
Renaturierung eines Murnabschnitts bei Locking:
Im Oktober 2016 fand in Locking auf ca. 600 Metern Länge eine ökologische Umgestaltung und Aufwertung statt. Ein Großteil der umliegenden Fläche wurde als Ausgleichs- bzw. Ökokontofläche der Gemeinde Amerang entwickelt. Die Maßnahme war eine Kooperation zwischen Projektkoordination (Landschaftsarchitekturbüro Niederlöhner), Landwirt Florian Reiter, Wasserwirtschaftsamt, Unterer Naturschutzbehörde, Regierung von Oberbayern, der Gemeinde Amerang sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Vor dem Umbau ist die Murn durchgehend gleich 1,5 Meter breit. Die Ufer sind mit Gras bewachsen.
Foto: Landschaftsarchitektur Niederlöhner
Nach dem Umbau wechselt die Murnbreite zwischen 3 und 5 Metern. In der Bildmitte ist eine kleine Kiesinsel in der Murnmitte zu sehen. Die Ufer sind mit jungen Sträuchern bepflanzt.
Foto: Landschaftsarchitektur Niederlöhner
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Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Deutschlands erste gezüchtete Bachmuscheln
In einer Kooperation zwischen Fischwirt Egidius Schulz, der Muschelkoordinationsstelle der TU München sowie dem Landschaftsarchitekturbüro Niederlöhner als Projektkoordinator gelang 2018 eine Sensation: Deutschlandweit wurden erstmals Bachmuscheln in einem halbnatürlichen Verfahren gezüchtet. Der Nachwuchs wurde in die Murn gesetzt und wird regelmäßig untersucht. Bislang entwickeln sich die jungen Muscheln prächtig.
In einer Petri-Schale sieht man eine Handvoll Muscheln auf Millimeterpapier. Die Muscheln sind etwa 3-12 mm groß und sehen auf den ersten Blick aus wie Sandkörner.
Foto: Benedikt Beck
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Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Rückbau des Wehres an der Weichselbaumer Mühle
Durch diese Maßnahme sind nun seit 2019 über 20 Flusskilometer durchgängig und somit auch für kleinere Fische durchwanderbar – ein Riesenerfolg für die Natur! Hier arbeiteten die Untere Naturschutzbehörde Rosenheim, die die Flächen gekauft hat, das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, das die Planung und den Rückbau durchgeführt hat und der Kreisfischereiverein Wasserburg, der bei der Planung und Umsetzung fachlich beraten hat, unter dem Schirm des Bachmuschelprojekts zusammen.
Die beiden Bilder zeigen denselben Murnabschnitt (an Bäumen im Hintergrund erkennbar). Das beschädigte Stauwehr mit verrostetem Geländer wurde entfernt. Der Gefälle-Unterschied wurde durch arrangierte Wasserbausteinen, die kleine Becken formen, überwunden. Inzwischen wurde eine Bepflanzung der Ufer ergänzt.
Foto: Landschaftsarchitektur Niederlöhner
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Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Veranstaltung „Wir schützen unsere Gewässer“
Am 22. März 2018, dem Internationalen Wasserschutztag, richteten Landwirt Florian Reiter, das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, der Kreisfischereiverein Wasserburg am Inn e. V., das AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) sowie das Landschaftsarchitekturbüro Niederlöhner als Projektleitung des Muschelprojekts die gemeinsame Veranstaltung „Wir schützen unsere Gewässer“ aus. Zur Veranstaltung wurden Schulklassen der Landwirtschaftsschule Rosenheim, die Öffentlichkeit (Einladung über Pressemitteilungen), der Bauernverband, die Gemeinden, Behörden (Untere Naturschutzbehörde, Höhere Naturschutzbehörde, Wasserwirtschaftsamt, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) sowie die Fischerei (Fachberatung, Kreisfischereivereine, etc.) und die Beteiligten des Muschelprojekts (Verantwortliche für Gewässer 3. Ordnung, Muschelpaten, etc.) geladen. Etwa 70 bis 100 Personen folgten der Einladung und konnten sich über Wasserschutz generell und die Murn bei Locking im Speziellen informieren.
Ein Aktionstag auf dem Chiemgauhof Locking, der vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, dem Kreisfischereiverein Wasserburg am Inn und dem Landschaftsarchitekturbüro Niederlöhner organisiert wurde.
Foto: Landschaftsarchitektur Niederlöhner
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Ein kleiner Beitrag zur Erhalt der Art
Infos für Anlieger, Paten und Interessierte
- Informieren Sie sich und andere über die Schutzbedürftigkeit der Muschel
- Werden Sie Pate und bringen Sie sich und Ihre Ideen ein
- Geben Sie Auffälligkeiten am Gewässer (Verunreinigungen, Muschelfunde, Bisamaktivität etc.) an Projektträger und Projektmanagement weiter
- Sie sind Jäger mit besonderer Sachkunde für den Bisam? Melden Sie sich beim Projektmanagement und helfen Sie den Nager aus Amerika davon abzubringen die heimische Muschelpopulation zu gefährden
- Sie sind Eigentümer oder Bewirtschafter im Projektgebiet? Dann kommt Ihnen besondere Verantwortung zu. Gerne informiert das Projektmanagement auch über die entsprechenden Fördermöglichkeiten. Sie können der Muschel helfen indem Sie:
- Stoffeinträge minimieren. Dies gelingt durch extensive Bewirtschaftung und erosionsmindernde Maßnahmen wie eine ganzjährige Bodenbedeckung. Weniger Feinsediment bewahrt das Lückensystem im Substrat und damit den Lebensraum der Muscheln. Davon profitieren vorrangig die empfindlichen Jungmuscheln. Durch weniger Nitrat und Phosphor im Wasser kann unerwünschtes Algen /Pflanzen-wachstum unterbunden werden.
- Uferstreifen mit Gehölzen anlegen oder aufkommen lassen. Dadurch wird das Gewässer beschattet, das Ufer stabilisiert und Versteckmöglichkeiten für Wirtsfische geschaffen.
- Begradigte Teilstücke renaturieren / renaturieren lassen, dadurch wird die Fließstrecke verlängert, was den natürlichen Gewässerrückhalt fördert. Weiterhin nimmt die Strukturvielfalt zu, was den Lebensraum für die Bachmuschel und viele andere Arten verbessert
- Beachten Sie Sperrfristen, Abstandsauflagen und brechen Sie im Projektgebiet möglichst kein Grünland um, so vermeiden Sie nicht nur Ärger mit Behörden und Anliegern, sondern helfen auch der Muschel
- Legen Sie einen Nährstofffang parallel zum Gewässer an (oder lassen Sie ihn anlegen), so fließt nur vorgereinigtes Wasser in die Murn
- Sorgen Sie für Durchgängigkeit. Bauen Sie Staustufen, Wehre und andere Verbauungen zurück oder helfen Sie mit Fischtreppen u.ä. nach, so können sich Fische und damit auch die Muschel ausbreiten
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Presse / Öffentlichkeitsarbeit / Kooperationen
Die wichtigsten Kooperationspartner
- Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Rosenheim (Projektträger)
- Wasserwirtschaftsamt Rosenheim
- Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim (mit Landwirtschaftsschule),
- Muschelkoordinationsstelle der TU München
- Egidius Schulz (Muschel- und Fischzucht)
- Fischereifachberatung Oberbayern
- Fischereiberechtigte im Projektgebiet, z. B. der Kreisfischereiverein Wasserburg und Rosenheim
- Wasser? und Bodenverband Halfing?Zillham „Murn I?V“,
- Moosgenossenschaft Söchtenau
- Kommunen
- Landschaftspflegeverband Rosenheim e. V.
- Anlieger und Bewirtschafter, z. B. Chiemgauhof Locking
- Vielleicht auch Sie?
Für Sie zuständig:
Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Links
Homepage der Muschelkoordinationsstelle : https://www.fisch.wzw.tum.de/index.php?id=24
Homepage des LA Niederlöhner: https://la-niederloehner.de/Für Sie zuständig:
Katharina AmelungTel. +49 8031 392-3303Fax +49 8031 392-93302Zimmer-Nr. 04.114Quellen
https://www.naturvielfalt.bayern.de/projekte/bayernnetznatur/index.htm
Merkblatt Artenschutz, „Bachmuschel, Unio crassus (Philpsson 1788)“, August 2012, Bayerisches Landesamt für Umwelt, Koordinationsstelle für Muschelschutz, Technische Universität München
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